Auf geht es in die nächste Runde...

Tausend falsche Wahrheiten hat echt viele Emotionen abverlangt. Zwischen den Zweifeln, ob es überhaupt ein vollständiger Roman wird bis zur Freude, dass ich sogar mehr Seiten geschrieben habe, als im ersten Band. 

Charaktervorstellung

und wieder mit dabei sind...

Stück für Stück stelle ich hier weitere Charakter vor

Elena

 Und mit einem Mal befand ich mich in meiner ganz persönlichen Hölle.
Bis vor kurzem dachte ich, dass meine Beziehung mit Ben zwar viel Aufarbeitung benötigt, aber ich immer bereit bin hart dafür zu kämpfen, dass unsere Liebe bestand hat. Ich wusste, dass es nicht normal war, dass nach einem Jahr Liebe schon solch tiefgründige Probleme vor uns lagen. Ich meine, ich bin wirklich unkompliziert, gehe Kompromisse fast ohne Wenn und Aber ein, man kann mich überall mit hinnehmen, ich würde nie wie ein graues Mäuschen in der Ecke sitzen und mit keinem reden, im Gegenteil, ich bin sehr extrovertiert und vertrete meine Interessen. Ich habe zu fast allem eine Meinung, bin immer positiv eingestellt und lache unheimlich gern. Bin vielleicht ein wenig sarkastisch und manchmal auch stur, aber krieg mich auch schnell wieder ein. Wirklich, ich bin liebenswert, aber wenn man mich nach einem Jahr nicht mal mehr richtig ansieht, auf jede meiner Annäherungsversuche mit "heut nicht Babe" reagiert (trotz Fernbeziehung), gerate ich wohl doch ins absolute Zweifeln.

Warum macht Jan das? Es war doch alles gut. Wir hatten einen Draht zueinander, waren zwar völlig verschieden, aber harmonierten auf einer Ebene, die ich so vorher nicht kannte. Ein bisschen war es wie Ying und Yang.
Was näher betrachtet, vielleicht doch erklärt warum Jan mich so umschmeichelte. Ihm war es auch aufgefallen, es war deutlich zu erkennen, dass uns mehr als eine Freundschaft verband. Da war diese Anziehung sobald einer von uns denselben Raum betrat. Da sprühten immer Funken, ich war sofort glücklich, wenn ich wusste das er da sein würde und mir klopfte das Herz sobald ich ihn sah. War ich verliebt? Keine Ahnung! Doch all diese anrüchige Luft, unsere zweideutigen Gespräche und diese zufälligen Berührungen, brachten mich am Ende in dieses Hotelzimmer.

Hallo Welt! Ich weiß, ich bat um eine Herausforderung, aber ich wollte keine Katastrophe! 

Jan

... Eine Menschenmasse tummelt sich um mich. Das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen lähmt mich.
Dann erscheint eine Hand vor mir, sie packt mich an meinem Handgelenk und zieht mich aus der erdrückenden Menge.
Plötzlich stehe ich fest an eine warme, harte Brust gedrückt. Meine Finger kribbeln, so fest schließt sich die Hand um mein Gelenk. Ich spüre zarte Streicheleinheiten, die meinen Rücken hinabgleiten. Heißer Atem pustet durch mein Haar und ein kräftiger Herzschlag bebt gegen meine Wange.
"Hier bist du sicher." höre ich ihn sagen... Und ich fühle mich sicher. Meine Anspannung fällt allmählich ab und ich schmiegen mich näher an diesen starken Mann. Wie in Zeitlupe hebe ich meinen Kopf und blicke in diese gefährlichen braunen Augen, die mir nur allzu bekannt vorkommen.
Ein leichtes Lächeln versteckt sich hinter seinem Bart, der sein niedliches Grübchen leider nur erahnen lässt. Seine raue Stimme, so sexy und Lustvoll, dröhnt in mein Ohr.
"Es ist schön dich wieder zu spüren."
Meine Beine werden weich und mein Körper ist übersät mich Gänsehaut. Sein Charme unübertrefflich, seine robusten und doch liebevollen Berührungen einfach unwiderstehlich und er, als selbstbewusster Mann, der genau wusste, was und wen er will, für mich, meine absolute Schwäche.
Er löst sich von mir und schon vermisse ich seine Nähe. Er zieht mich an einen Tisch, der bereits mit zwei Gläsern Rotwein gedeckt ist.
"Lass uns einfach nur reden."
Eine unserer Spezialitäten, wenn man vom rein körperlichen absah.
Ich kann mir nicht helfen, er sieht verletzt aus, etwas beschäftigt ihn und lässt sein Inneres nicht los.
 "Du bist traurig", schießt es aus mir raus.
Er schnauft ertappt.
"So offensichtlich?" Ich nicke kurz.
"Das Herz, einmal gebrochen, lässt es sich schwer reparieren."
Seine Worte hängen erdrückend über mir. Wollte ICH ihn reparieren? Sollte ICH die Lösung sein? Wie weit wird mich meine Neugierde treiben? Werde ich fragen? Bin ich bereit für die Antwort?
Das macht ihn so greifbar, hinter seiner harten Schale, sehe ich seine Verletzlichkeit. Er ist nicht nur der heiße Kerl, der immer genau die richtigen Worte, den richtigen Moment und vor allem, die richtigen Berührungen findet. Er ist einsam, kann nicht vertrauen, nicht loslassen und ganz tief im Inneren, ist er gebrochen.
Meine Hand streicht über seine und ich sehe ihm tief in die Augen...
"Kann ich dir dabei helfen?"

... Plötzlich wache ich auf, rechts neben mir liegt Ben, schläft und lächelt ein wenig...
Mein Herz rast, langsam gleite ich wieder in meine Kissen, mit offenen Augen starre ich an die Decke und flüstere: "Jetzt folgst du mir schon in meine Träume, Jan." 

Textschnipsel